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TITELTHEMA | HARMONIE: GEWUSST WIE!

Konflikte in der Familie lösen

Konflikte in der Familie lösen

WAS tun, wenn die eigene Familie in endlose Krisen und Konflikte verstrickt ist? Die Auseinandersetzungen werden vielleicht immer häufiger und heftiger; dabei weiß man gar nicht so recht, wie alles angefangen hat. Eigentlich hat man sich doch gern und will sich gar nicht verletzen.

Es ist aber gut zu wissen, dass eine Familie an Meinungsverschiedenheiten nicht zerbrechen muss. Nicht die Unstimmigkeiten sind entscheidend, sondern wie man damit umgeht. Hier einige Schritte, um Konflikte zu entschärfen.

1. NICHT ZUM GEGENSCHLAG ANSETZEN.

Zum Streiten gehören immer zwei. Wenn einer von beiden damit aufhört und stattdessen anfängt zuzuhören, kann sich ein hitziges Wortgefecht beruhigen. Wird man provoziert, sollte man also nicht zurückfeuern. Gefühle und Reaktionen unter Kontrolle zu halten trägt zur Selbstachtung bei. Und: Frieden zu schließen ist wichtiger, als einen Streit zu gewinnen.

„Wo es kein Holz gibt, geht das Feuer aus, und wo es keinen Verleumder gibt, kommt der Streit zur Ruhe“ (Sprüche 26:20)

2. DEM ANDEREN SEINE GEFÜHLE ZUGESTEHEN.

Aktives, einfühlsames Zuhören ohne vorschnelle Schlüsse zu ziehen oder dem anderen ins Wort zu fallen, kann die Krise entschärfen. Anstatt böse Absichten zu unterstellen, sollte man dem anderen seine Gefühle zugestehen. Vielleicht fühlt er sich verletzt oder hat schneller gesprochen als nachgedacht. Vieles ist eher auf menschliche Schwäche zurückzuführen als auf reine Bosheit.

„Darum kleidet euch nun in tiefes Mitgefühl, in Freundlichkeit, Bescheidenheit, Rücksichtnahme und Geduld“ (Kolosser 3:12, Neue Genfer Übersetzung [NGÜ])

3. DIE SITUATION ABKÜHLEN LASSEN.

Was tun, wenn die Gefühle hochkochen? Es kann sinnvoll sein, um eine kleine Auszeit zu bitten, damit man sich wieder fangen kann. Bis man ruhiger geworden ist, könnte man in ein anderes Zimmer gehen oder sogar einen kleinen Spaziergang machen. Damit flieht man nicht vor dem Konflikt oder straft seinen Partner mit Schweigen, sondern versucht geduldiger, einsichtiger und verständnisvoller zu werden. Darum könnte man in dieser Pause sogar beten.

„Ehe also der Zank ausgebrochen ist, zieh dich zurück“ (Sprüche 17:14)

4. ERST DENKEN, DANN REDEN.

Was man sagt und wie man es sagt, will gut überlegt sein. Dabei geht es weniger darum, sich schlagfertig zu verteidigen, als vielmehr darum, verletzte Gefühle zu heilen. Und anstatt dem Partner vorschreiben zu wollen, wie er sich zu fühlen hat, sollte man freundlich nachfragen, wie er wirklich empfindet. Wenn er sich öffnet, wäre es gut, sich dafür zu bedanken.

„Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt“ (Sprüche 12:18, Hoffnung für alle [Hfa])

5. DER TON MACHT DIE MUSIK.

Ist einer von beiden gereizt, reagiert der andere meist auch ärgerlich. Doch egal wie getroffen man sich fühlt — sarkastisch, laut oder ausfallend zu werden, ist alles andere als hilfreich. Auf Anschuldigungen wie „Ich bin dir doch egal!“ oder „Du hörst mir nie zu!“ sollte man verzichten. Aber man kann ruhig zum Ausdruck bringen, wie einen das Verhalten des Partners berührt („Es tut mir weh, wenn du . . .“). Stoßen, Schlagen, Treten oder jede andere Form von Gewalt sind nie in Ordnung. Verachtende oder beleidigende Worte und Drohungen sollten ebenfalls tabu sein.

„Mit Bitterkeit, Jähzorn und Wut sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere, und vermeidet jede Feindseligkeit“ (Epheser 4:31, Hfa)

6. SICH ENTSCHULDIGEN UND SAGEN, WORAN MAN ARBEITEN WILL.

Wer streitet hat schon verloren. Schafft man aber Frieden, gewinnen beide. Das sollte man trotz negativer Gefühle nicht aus den Augen verlieren. Man selbst hatte ja auch einen Anteil an dem Streit — dafür sollte man Verantwortung übernehmen. Und selbst wenn man meint, man hat alles richtig gemacht, kann man sich trotzdem entschuldigen: dafür, dass man unabsichtlich zu dem Streit beigetragen oder nicht so reagiert hat, wie der Partner es sich gewünscht hätte. Der Familienfrieden ist schließlich wichtiger, als Recht zu behalten. Und wenn sich jemand entschuldigt, sollte man gern vergeben.

„Demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich“ (Sprüche 6:3)

Und nach dem Streit? Was kann man für den Frieden in der Familie tun? Darum geht es im nächsten Artikel.