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Brüder und Schwestern unterschiedlicher Hautfarbe versammelten sich 1974 im Rand-Stadion in Johannesburg (Südafrika). Kleines Bild: Kongressabzeichen für den internationalen Kongress „Göttlicher Sieg“

5. JANUAR 2024
SÜDAFRIKA

Vor 50 Jahren: „Göttlicher Sieg“ über Rassentrennung in Südafrika

Vor 50 Jahren: „Göttlicher Sieg“ über Rassentrennung in Südafrika

Am Sonntag, den 6. Januar 1974 fand in Südafrika ein historischer Kongress von Jehovas Zeugen statt. Zum Abschlussprogramm des internationalen Kongresses „Göttlicher Sieg“ versammelten sich 33 408 Anwesende unterschiedlicher Herkunft im Rand-Stadion in Johannesburg. Dieses besondere Ereignis jährt sich dieses Jahr zum 50. Mal.

Ab 1948 schrieben die Apartheidgesetze in Südafrika Rassentrennung vor. Das wirkte sich auch auf die Zusammenkünfte und Kongresse von Jehovas Zeugen aus. Bruder Alfred Phatswana, der heute im südafrikanischen Zweigkomitee dient, war 1974 zehn Jahre alt. Er erinnert sich: „Während der Apartheid war es ein seltener Anblick, dass sich Menschen verschiedener Hautfarbe versammelten.“

Der internationale Kongress fand vom 2. bis 6. Januar 1974 statt. Die Rassentrennungsgesetze machten es unmöglich, das gesamte Programm an einem einzigen Ort vor einer gemischten Zuhörerschaft abzuhalten. An den ersten viereinhalb Kongresstagen kamen die Delegierten nach Sprache und Hautfarbe aufgeteilt an verschiedenen Orten zusammen. Für das Sonntag­nachmittags­programm hatte man allerdings die Erlaubnis erhalten, alle Delegierten in das Rand-Stadion einzuladen – den einzigen Veranstaltungsort in Johannesburg, wo sich Menschen unterschiedlicher Hautfarbe versammeln durften.

Am Sonntag kamen ab 12 Uhr die Delegierten per Bus, Bahn und Auto von den verschiedenen Veranstaltungs­orten und strömten ins Rand-Stadion. Das Programm wurde in Englisch abgehalten und simultan auf Afrikaans, Portugiesisch, Sotho und Zulu gedolmetscht.

Busse und andere Fahrzeuge, mit denen die über 33 000 Delegierten zum Nachmittags­programm des internationalen Kongresses „Göttlicher Sieg“ am Sonntag, den 6. Januar 1974 angereist waren

Die Zweigkomitee­mitglieder Alfred Phatswana (links) und Keith Wiggill (rechts) waren beide 1974 bei dem Kongress „Göttlicher Sieg“ anwesend

Schnell war das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass viele während des gesamten Programms stehen mussten. Bruder Keith Wiggill, der heute ebenfalls zum südafrikanischen Zweigkomitee gehört, war damals 23 Jahre alt. Er sagt über seine Eindrücke: „Es war ein unglaubliches Ereignis. Und die Tatsache, dass wir Jehova alle zusammen anbeten konnten, war die Erhörung vieler Gebete. Wir hatten denselben Glauben, hielten an denselben Prinzipien fest und in diesem Moment waren wir nicht durch Rassengesetze getrennt. Ich fühlte mich mit meinen Brüdern und Schwestern vereint.“

1974, zur Zeit des internationalen Kongresses „Göttlicher Sieg“, gab es in Südafrika etwa 25 000 Verkündiger. Heute beten dort nahezu 100 000 Brüder und Schwestern Jehova vereint an. Seitdem fanden im Land weitere internationale Kongresse statt – zuletzt 2019 der internationale Kongress „Die Liebe versagt nie!“, bei dem fast 60 000 Menschen unterschied­lichster Herkunft anwesend waren.

2019 waren fast 60 000 Personen bei dem internationalen Kongress in Johannesburg anwesend. Kleines Bild: Kongressabzeichen mit dem Motto „Die Liebe versagt nie!“

Wir freuen uns über den Jahrestag dieses historischen Kongresses von 1974, der wirklich ein göttlicher Sieg über Rassentrennung und soziale Unterschiede war. Es ist eine große Freude, Teil einer weltweit vereinten Glaubensfamilie zu sein, die unserem unparteiischen Gott Jehova alle Ehre macht (Apostel­geschichte 10:34, 35).